Selber machen oder den Profi ranlassen?
Gerade wenn Sie Geld anlegen wollen, ist dies eine der ersten Fragen, die Sie sich womöglich stellen.
Für die einen ist diese Mentalität des Selber-Machens das Salz in ihrer Suppe, für andere ist es gerade bei Finanzen eine Gratwanderung zwischen den Fragen: Kann ich das? Und wenn ja, will ich das überhaupt?
Das möchten wir mit einem kleinen Beispiel veranschaulichen:
Für viele gehört der Sonntagszopf zu ihrem Alltag wie die Luft zum Atmen. Am besten noch, wenn er selbstgemacht ist. Doch was gehört dazu, um einen leckeren Zopf zu kreieren?
Selber Geld anlegen oder professionelle Verwaltung. Günstig = besser?
Wenn man rein auf die Kosten der Zutaten bei einem Sonntagszopf schaut, kann man mit selbst gekauftem Mehl, Milch, Hefe, Ei, Butter, Zucker und Salz vermutlich zum gleichen Preis zwei bis drei Zöpfe machen, statt einmal zum Bäcker zu gehen.
Die Do-It-Yourself Einstellung beim Verwalten Ihrer Ersparnisse kann grundsätzlich auch günstiger sein, da zum Beispiel die Verwaltungsgebühr wegfällt, die von einem Vermögensverwalter für seinen Service verlangt wird.
Allerdings sind Sie auch beim selber Geld anlegen mit einer Vielzahl an weiteren Gebühren konfrontiert.
- Depotgebühren
- Gebühren für die getätigten Transaktionen
- Börsengebühren
- Fondsgebühren
- Emissionsaufschläge
- Rücknahmegebühren
All diese Kosten nagen an Ihren jährlichen Renditen.
Wenn Sie sich nun doch für den örtlichen Beck entscheiden, zahlen Sie für Ihren Zopf den Preis, der in der Auslage angeschrieben ist und da sind bereits alle Kosten für Zutaten, Arbeitszeit und ggf. Transport mit dabei.
Auch bei einer Vermögensverwaltung können Sie davon profitieren, dass Sie eine alles-inklusive Gebühr haben. So müssen Sie sich nicht im Gebührendschungel auskennen und Sie behalten den Kosten-Überblick. Dass macht Ihr Leben deutlich einfacher.
Geld anlegen kostet Zeit
Es lässt sich nicht leugnen, dass für einen gelungenen Sonntagszopf Zeit nötig ist. Man muss die Zutaten einkaufen, den Teig hingebungsvoll kneten und aufgehen lassen. Beim Beck liegt er bereits goldbraun gebacken in der Auslage und muss nur mitgenommen werden.
Sie stecken somit Ihre persönliche Arbeitskraft und Energie in den Zopf hinein. Die gleiche Zeit können Sie jedoch nicht nutzen, um sie mit Ihrer Familie zu verbringen, einen Spaziergang zu machen oder gegen Bezahlung zu arbeiten. Der Verzicht auf all die Alternativen wird Opportunitätskosten genannt.
Dieser Aspekt darf auch beim Anlegen nicht unterschätzt werden:
- Sie müssen sich über die Anlagemöglichkeiten informieren
- Zwischen verschieden Anlagealternativen auswählen
- Die Wertpapiere an der Börse kaufen
- Dauernd ein wachsames Auge auf Ihr Geld haben
All diese Schritte kosten Energie und Zeit, die Sie nicht anders einsetzen können. Dies sollten Sie bei Ihrer Entscheidung für oder gegen eine professionelle Vermögensverwaltung mit einbeziehen.
Wissen und Erfahrung sind hilfreich – besonders beim Geld anlegen
Für die einen Kunst, für die anderen einfach ein Zopf. Wenn Sie jedoch selbst schon mal Zopf gebacken haben, werden Sie sicherlich bestätigen: So einfach ist es nicht das perfekte Resultat aus dem Backofen zu zaubern.
Vielleicht ist es Ihnen sogar zu Beginn Ihrer privaten Zopfbeckkarriere vorgekommen, dass Sie das eine oder andere missglückte Exemplar produziert haben. Mit Ihrer zunehmenden Erfahrung ist das kulinarische Erlebnis dann (hoffentlich) immer besser geworden.
Die Finanzwelt gehört nicht zu den einfachsten Themengebieten. Um in diesem Wirrwarr an Möglichkeiten den Überblick zu behalten, ist es unabdingbar, ein Grundwissen aufzubauen, auf dem aktuellen Stand zu bleiben und sich weiterzubilden. Aber auch dann werden Sie vermutlich nicht drum herum kommen, hie und da einen Expertenrat einzuholen.
Denn wenn Sie nicht verstehen, welches Wertpapier Sie gerade kaufen und generell über wenig Wissen im Finanzbereich verfügen, dann besteht ein grosses Risiko, dass Sie bei Ihrer Anlageauswahl zu viel bezahlen oder Anlagen tätigen, die nicht zu Ihrer persönlichen Finanzsituationen oder Ihren Anlagezielen passen. Ein Mass an Grundwissen ist sehr wichtig.
Sie sollten somit entweder das nötige Wissen mitbringen oder den Wille und die Zeit (und Freude) mitbringen um, sich das nötige Wissen anzueignen. Am Ball bleiben lautet die Devise wen Sie selber Geld anlegen wollen!
Informationsvorsprung der Profis
Ein Punkt, der oft vergessen geht: Das beste Rezept bringt Ihnen nichts, wenn Sie nicht über die richtigen Zutaten verfügen.
Genau gleich verhält es sich bei Geldanlagen. Um Gelder sinn- und gewinnbringend anzulegen, benötigt man als Zutaten die richtigen Informationen. Welche Unternehmen handeln nachhaltig? Macht dieses Unternehmen Tierversuche? Wie gross ist der CO2-Ausstoss des anderen Unternehmens?
Professionelle Vermögensverwalter haben oft Zugang zu Informationen, an die Sie als Privatanleger kaum herankommen. Sie müssten sehr viel Recherche betreiben oder wie Vermögensverwalter es häufig tun, diese Infos bei einer Nachhaltigkeits-Analysefirma einkaufen. Diese Kosten sind jedoch beträchtlich und während Vermögensverwalter sie den Einnahmen ihrer gesamten Kundschaft entgegenstellen können, fallen die Kosten für Sie relativ hoch aus, da Sie nur für sich anlegen.
Fazit
Fakt ist: Es gibt nichts Besseres als einen liebevoll gemachten Zopf am Sonntagmorgen. Wenn dann die ganze Familie selig lächelt, schwillt dem Backkünstler die Brust vor Stolz.
Wenn Sie als Privatanleger Ihr Geld selber verwalten, dies erfolgreich machen und dann die Früchte Ihrer Bemühungen ernten können, ist dies ein sehr befriedigendes Gefühl. Auf der anderen Seite ist der Ärger umso grösser, wenn es schief geht und der erhoffe Erfolg ausbleibt.
Ob selber backen oder Beck, ob selber Geld anlegen oder mit einem Vermögensverwalter – Wie so häufig gibt es nicht die richtige Wahl. Vielmehr hängt die sinnvolle Entscheidung von mehreren und zum Teil persönlichen Faktoren ab:
- Wie viel kosten Sie beide Alternativen?
- Habe Sie die Zeit und die Lust es selbst in die Hand zu nehmen?
- Verfüge Sie über das nötige Wissen?
- Haben Sie Zugang zu den notwendigen Informationen?
Nun haben Sie sich vielleicht dazu entschieden, nicht selber anzulegen, sondern einen Vermögensverwalter zu engagieren. Die Auswahl fällt dabei nicht leicht. Wieso stellen Sie den einzelnen Kandidaten nicht ein paar Fragen?
Wir haben für Sie zehn nützliche Fragen an einen Vermögensverwalter zusammengestellt. Aufgrund der Antworten können Sie dann entscheiden, wem Sie Ihr Geld anvertrauen möchten.
Wir hoffen, Sie konnten dank unseres Blogartikels für sich eine Entscheidung treffen, mit der Sie ruhig schlafen können. Ob Sie ihr Geld nun selber sinn- und gewinnbringen anlegen oder mit Hilfe eines Profis.